Ein ungewöhnliches Verhalten mit besonderem Hintergrund
Normalerweise gilt der Frühling als klassische Schwarmzeit der Bienen. Doch manchmal passiert es auch im Herbst, dass sich ein Bienenschwarm bildet. Das wirkt auf viele Imker und Naturfreunde zunächst überraschend – ist aber kein echtes Rätsel. Hier erfährst du, warum Bienen auch im Herbst schwärmen können und was dahintersteckt.
Eigentlich schwärmen Bienen im Frühling – warum?
Im Frühling explodiert die Natur: Blüten, Nektar, Wärme. Für ein Bienenvolk heißt das: Zeit zum Wachsen! Wenn das Volk stark genug ist und der Platz im Stock knapp wird, entscheidet sich die alte Königin, mit einem Teil der Arbeiterinnen auszuziehen – das ist ein Schwarm.
Und warum dann plötzlich ein Schwarm im Herbst?
Ein Bienenschwarm im Herbst ist ungewöhnlich – aber nicht unmöglich. Die Ursachen liegen oft in besonderen Umständen, z. B.:
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Stress im Volk
Krankheiten, Milbenbefall oder schlechte Pflegebedingungen können Unruhe auslösen. Das Volk reagiert instinktiv – manchmal mit einem verspäteten Schwarmversuch. -
Weiselverlust und neue Königin
Wenn die Königin im Spätsommer verloren geht und das Volk eine neue zieht, kann es sein, dass diese junge Königin ebenfalls zum Schwärmen neigt – obwohl der Zeitpunkt eigentlich ungünstig ist. -
Ungewöhnlich warme Herbste
In den letzten Jahren erleben wir oft sehr warme September- und Oktobertage. Die Bienen „denken“, es sei Frühling – genug Blüten, milde Temperaturen – und handeln entsprechend. -
Vermehrungstrieb bei bestimmten Bienenrassen
Manche Bienenrassen (z. B. bestimmte Linien der Buckfast oder Afrikanisierten Honigbiene) haben einen starken Schwarmtrieb – auch außerhalb der üblichen Saison.
Warum ist das problematisch?
Ein Herbstschwarm hat kaum Überlebenschancen:
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Es fehlt an Nektar und Pollen
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Der neue Standort ist meist ungeschützt
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Die Zeit reicht nicht mehr, um Wintervorräte anzulegen
Ohne menschliche Hilfe oder Rückführung ins alte Volk verhungert oder erfriert der Schwarm meist.
Was kann ein Imker tun?
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Schwarm einfangen und in eine Beute setzen
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Mit Futterteig oder Sirup unterstützen
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Die Bienen ggf. wieder mit dem alten Volk vereinigen
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Ursachen im alten Volk prüfen (z. B. Krankheiten, Königin-Probleme)
Fazit:
Ein Bienenschwarm im Herbst ist ein Zeichen, dass im Bienenvolk etwas nicht stimmt – oder dass das Wetter verrückt spielt. Für die Bienen selbst ist es ein riskanter Schritt. Für Imker und Naturfreunde ein Anlass, genau hinzuschauen – und zu helfen, wenn möglich.
Denn jede Biene zählt – besonders auf dem Weg in den Winter!
Möchtest du dazu noch Tipps für Imker oder eine kindgerechte Variante? Sag einfach Bescheid!
Warum schwärmen Bienen im Herbst?
Normalerweise schwärmen Bienen im Frühling, wenn das Volk wächst und eine neue Königin einzieht. Ein Schwarm im Herbst ist eher ungewöhnlich – aber es kommt vor. Warum?
- Stress oder Platzmangel: Wenn das Volk zu groß ist oder gestört wurde, kann es trotz der ungünstigen Jahreszeit ausziehen.
- Königinnenproblem: Hat das Volk eine neue Königin gezogen, kann es zu einer verspäteten Teilung kommen.
- Klimawandel: Milde Herbsttemperaturen verwirren das natürliche Verhalten und verlängern die Brutzeit – das kann Schwarmtriebe auslösen.
- Problem: Ein Herbstschwarm hat kaum Überlebenschancen, da es zu wenig Nahrung gibt und der Winter bevorsteht. Imker sollten solche Schwärme schnell einfangen und versorgen.
Kurz gesagt: Herbstschwärme sind ein Zeichen dafür, dass im Volk etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.