Honigschleuder-Arten: Was für Honigschleudern gibt es?

Die Honigschleuder ist ein unverzichtbares Werkzeug für jeden Imker, denn sie ermöglicht die effiziente Gewinnung von Honig aus den Waben. Doch nicht alle Honigschleudern sind gleich: Sie unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise, Größe, Kapazität und Antriebsart. In diesem Beitrag stellen wir die verschiedenen Arten von Honigschleudern vor und erklären, welche für unterschiedliche Anforderungen am besten geeignet sind.


1. Tangentialschleudern

Funktionsweise:
Bei Tangentialschleudern werden die Waben so in die Trommel eingesetzt, dass ihre flache Seite zur Wand zeigt. Der Honig wird mithilfe der Zentrifugalkraft aus einer Seite der Wabe herausgeschleudert. Anschließend muss die Wabe gewendet werden, um die andere Seite zu entleeren.

Vorteile:

  • Günstige Anschaffungskosten.
  • Hohe Schleuderkraft – ideal für stark verdeckelte oder schwere Waben.
  • Flexibel für verschiedene Beutensysteme einsetzbar.

Nachteile:

  • Manuelles Wenden der Waben notwendig, was zeitaufwendig ist.
  • Für größere Mengen Honig weniger effizient.

Geeignet für:
Hobbyimker oder Imker mit wenigen Bienenvölkern (1–5 Völker).


2. Radialschleudern

Funktionsweise:
In Radialschleudern werden die Waben so angeordnet, dass die Oberleisten nach außen zeigen. Der Honig wird beidseitig gleichzeitig herausgeschleudert, ohne dass die Waben gewendet werden müssen.

Vorteile:

  • Zeit- und arbeitssparend, da keine Wendung erforderlich ist.
  • Besonders effizient für größere Honigmengen.
  • Schonender für die Wabenstruktur, da der Schleuderdruck gleichmäßiger verteilt wird.

Nachteile:

  • Höhere Anschaffungskosten als Tangentialschleudern.
  • Nicht ideal für stark verdeckelte Waben, da die Schleuderkraft begrenzt ist.

Geeignet für:
Mittelgroße bis große Imkereien mit mehr als 5 Bienenvölkern.


3. Selbstwendeschleudern

Funktionsweise:
Diese Schleuderart kombiniert die Vorteile von Tangential- und Radialschleudern. Die Waben werden tangential in die Trommel eingespannt, und die Schleuder wendet die Waben während des Schleudervorgangs automatisch, sodass beide Seiten ohne manuelle Eingriffe entleert werden.

Vorteile:

  • Extrem effizient und komfortabel.
  • Zeitersparnis durch automatisiertes Wenden.
  • Geeignet für große Mengen Honig.

Nachteile:

  • Sehr hohe Anschaffungskosten.
  • Wartungsintensiver und komplexer in der Handhabung.

Geeignet für:
Profi-Imker und große Imkereibetriebe mit vielen Völkern (20+).


4. Antriebsarten: Manuell oder elektrisch

Manuelle Schleudern:

  • Der Antrieb erfolgt über eine Handkurbel.
  • Kostengünstig und unabhängig von einem Stromanschluss.
  • Ideal für Hobbyimker oder kleine Imkereien.

Elektrische Schleudern:

  • Der Antrieb erfolgt über einen Elektromotor, der gleichmäßige und kraftsparende Bewegungen ermöglicht.
  • Komfortabel und effizient, besonders bei größeren Schleudermengen.
  • Höhere Anschaffungskosten, aber unverzichtbar für mittelgroße und große Imkereien.

5. Kapazität: Wabenanzahl

Die Kapazität einer Honigschleuder wird durch die Anzahl der Waben bestimmt, die sie gleichzeitig aufnehmen kann:

  • Kleine Schleudern: 2–4 Waben (für Hobbyimker).
  • Mittlere Schleudern: 6–12 Waben (für mittelgroße Imkereien).
  • Große Schleudern: 12+ Waben (für Profi-Imkereien).

6. Materialien

Die meisten modernen Honigschleudern bestehen aus Edelstahl, da dieses Material hygienisch, langlebig und leicht zu reinigen ist. Günstigere Modelle können auch Kunststoffteile enthalten, die jedoch weniger robust und schwerer zu reinigen sind.


Welche Honigschleuder passt zu Ihnen?

  1. Für Hobbyimker (1–5 Völker):
    • Manuelle Tangentialschleuder, 2–4 Waben.
  2. Für fortgeschrittene Imker (5–10 Völker):
    • Elektrische Tangential- oder Radialschleuder, 6–12 Waben.
  3. Für Profi-Imker (10+ Völker):
    • Elektrische Radialschleuder oder Selbstwendeschleuder, 12+ Waben.

Fazit: Die richtige Honigschleuder finden

Die Wahl der passenden Honigschleuder hängt von der Größe Ihrer Imkerei, Ihrem Budget und Ihren Arbeitsanforderungen ab. Tangentialschleudern sind eine gute Wahl für Anfänger, während Radialschleudern und Selbstwendeschleudern für größere Imkereien unverzichtbar sind. Mit einer hochwertigen Schleuder wird die Honigernte effizient, schonend und hygienisch – eine Investition, die sich langfristig auszahlt!