Königin zusetzen – mit oder ohne Begleitbienen?

Das Zusetzen einer Bienenkönigin ist ein entscheidender Schritt in der Imkerei, sei es bei der Schwarmverhinderung, der Erneuerung alter Königinnen oder der Begründung neuer Völker. Dabei stellt sich immer die Frage: Soll die Königin mit oder ohne Begleitbienen eingesetzt werden? Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden beleuchten.


1. Königin mit Begleitbienen

Bei dieser Methode wird die neue Königin zusammen mit einigen Arbeiterinnen – den sogenannten Begleitbienen – in das Volk eingeführt.

Vorteile:

  • Höhere Akzeptanz: Die Begleitbienen „vermitteln“ der alten Volksbiene die neue Königin, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sie getötet wird.
  • Schneller Start: Die Königin kann sofort mit der Eiablage beginnen, da sie von vertrauten Bienen umgeben ist.
  • Stabilere Integration: Besonders bei unruhigen Völkern oder während der Hochsaison kann dies den Stress für das Volk reduzieren.

Nachteile:

  • Transportaufwand: Die Begleitbienen müssen zusammen mit der Königin sicher transportiert werden.
  • Kosten: Oft teurer, da die Begleitbienen meist aus einem anderen Volk entnommen werden müssen.

Typische Anwendung: Bei der Lieferung von Zuchtköniginnen aus Wirtschaftsimkereien ist die Königin häufig bereits mit Begleitbienen in einem Käfig. Hier muss der Imker nur den Käfig ins Volk hängen und die Freigabe der Königin abwarten.


2. Königin ohne Begleitbienen

Hierbei wird nur die Königin selbst in das Volk eingeführt, meist in einem Käfig.

Vorteile:

  • Einfacher Transport: Nur die Königin muss geschützt werden.
  • Flexibilität: Die Einführung ist in unterschiedlichen Situationen möglich, z. B. bei Schwarmvölkern oder nach Entfernung der alten Königin.

Nachteile:

  • Geringere Akzeptanz: Ohne Begleitbienen kann das Volk misstrauisch sein und die Königin angreifen.
  • Langsamer Start: Die Königin beginnt eventuell später mit der Eiablage, da sie erst von den Arbeiterinnen akzeptiert werden muss.

Tipps für höhere Akzeptanz:

  • Die Königin in einem Futterkäfig einsetzen, der mehrere Tage im Volk bleibt, sodass die Arbeiterinnen an ihren Geruch gewöhnen.
  • Eventuell alte Königin vorher entfernen, um Rangkämpfe zu vermeiden.
  • Ruhige Wetter- und Tageszeiten für das Zusetzen wählen, um Stress zu minimieren.

3. Praktische Empfehlungen

  • Neulinge und unsichere Völker: Besser mit Begleitbienen, um Ablehnung zu vermeiden.
  • Erfahrene Imker und ruhige Völker: Königin kann auch ohne Begleitbienen eingesetzt werden, sofern genügend Pflege und Beobachtung erfolgen.
  • Kontrolle: Nach 1–2 Wochen prüfen, ob die Königin angenommen wurde und Eier legt.

Fazit

Ob eine Königin mit oder ohne Begleitbienen zugesetzt wird, hängt von der Situation, dem Zustand des Volkes und den Erfahrungen des Imkers ab. Grundsätzlich gilt: Begleitbienen erhöhen die Akzeptanz, während das Einsetzen ohne Begleitbienen einfacher und flexibler ist, aber mehr Aufmerksamkeit erfordert. Mit der richtigen Vorbereitung und dem Einsatz von Futterkäfigen lassen sich beide Methoden erfolgreich anwenden.


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