Honigschleuder – Wie viele Umdrehungen pro Minute sind ideal?

Gerne! Hier ist ein informativer Beitrag zum Thema:


Honigschleuder – Wie viele Umdrehungen pro Minute sind ideal?

Wer Honig selbst ernten will, braucht früher oder später eine Honigschleuder. Doch beim Schleudern kommt oft die Frage auf:
Wie viele Umdrehungen pro Minute (U/min) sind eigentlich optimal?

Die Antwort: Es kommt auf Honigsorte, Wabentyp, Schleudermethode und Gerätetyp an. Hier erfährst du, worauf es ankommt und welche Drehzahlen empfohlen werden.


1. Grundlagen: Warum die Drehzahl wichtig ist

Die Drehzahl beeinflusst:

  • Wie schnell der Honig aus der Wabe geschleudert wird
  • Wie schonend die Waben behandelt werden
  • Ob die Wabe ganz bleibt – oder bricht

Eine zu hohe Drehzahl kann Waben beschädigen (vor allem ungedrahtete Naturwaben), eine zu niedrige Drehzahl verlängert den Schleudervorgang unnötig.


2. Empfohlene Umdrehungen pro Minute

Bei Tangentialschleudern:

Die Waben müssen nach dem ersten Schleudern manuell gedreht werden.

  • 1. Schleudergang (Wabenvorderseite): ca. 100–150 U/min
  • 2. Schleudergang (Wabenrückseite): ca. 250–300 U/min

Vorsicht: Erst mit niedriger Drehzahl starten, um Wabenbruch zu vermeiden – dann langsam steigern.

Bei Radialschleudern:

Alle Waben werden gleichzeitig von beiden Seiten entleert.

  • Durchgehend: ca. 200–300 U/min
    Je nach Schleudergröße und Stabilität der Waben auch etwas mehr.

Bei elektrischen Schleudern mit Steuerung:

Viele Geräte haben voreingestellte Programme (z. B. sanftes Hochlaufen bis 320 U/min). Das ist besonders schonend und effizient.


3. Wichtige Faktoren für die Wahl der Drehzahl

Faktor Einfluss auf Drehzahl
Wabenbau Naturwaben – langsam schleudern (max. 200 U/min)Drahtwaben – etwas schneller möglich
Honigsorte Kristalliner oder zähflüssiger Honig – langsamer starten, länger schleudern
Temperatur Warmer Honig (z. B. 25–30 °C) fließt leichter – höhere Drehzahl möglich
Gerätetyp Handbetrieb – weniger U/min als elektrisch steuerbare Schleudern

4. Praxis-Tipp: Schrittweises Schleudern

Viele Imker empfehlen eine 3-Phasen-Methode:

  1. Langsames Anlaufen (ca. 100 U/min)
  2. Mittlere Drehzahl (150–200 U/min) für 1–2 Minuten
  3. Enddrehzahl (250–300 U/min), bis Honig vollständig ausgeschleudert ist

Das schont die Waben und sorgt für maximale Honigausbeute.


Fazit: Wie viele Umdrehungen pro Minute bei der Honigschleuder?

Schleudertyp Empfohlene U/min
Tangential 100–150 U/min (Anfang), bis 300 U/min (zweite Seite)
Radial ca. 200–300 U/min gleichmäßig
Elektrisch mit Steuerung Automatisierte Anpassung bis ca. 320 U/min

Wichtig:

Immer an der Wabenstabilität orientieren. Lieber etwas langsamer und geduldig – als gebrochene Waben und verstopfte Schleuder!


Möchtest du konkrete Empfehlungen für eine Honigschleuder oder Tipps zur Reinigung nach dem Schleudern? Ich helfe dir gern weiter!