Beste Varroa-Behandlung: Strategien für gesunde Bienenvölker

Die Varroamilbe (Varroa destructor) stellt eine der größten Herausforderungen für die Imkerei dar. Ohne geeignete Gegenmaßnahmen kann sie ganze Bienenvölker schwächen und zum Kollaps bringen. Eine effektive Bekämpfung ist daher essenziell. Doch welche Methoden sind die besten? Hier ein Überblick über bewährte Strategien:

1. Biotechnische Verfahren

Brutentnahme: Da sich die Varroamilben hauptsächlich in der Brut vermehren, kann das Entfernen verdeckelter Brutwaben die Milbenlast reduzieren.

Drohnenbrutschneiden: Da Varroamilben Drohnenbrut bevorzugen, können Imker diese gezielt entnehmen und entsorgen.

Brutpause: Eine künstliche Brutpause durch das Abfangen der Königin oder das Teilen des Volkes unterbricht den Vermehrungszyklus der Milben.

2. Organische Säuren

Ameisensäure: Wird im Spätsommer angewendet, um Milben auf den Bienen und in der Brut zu bekämpfen. Wichtig ist die richtige Dosierung und Temperatur.

Oxalsäure: Diese Methode eignet sich vor allem für die brutfreie Zeit im Winter. Sie kann geträufelt oder vernebelt werden.

Milchsäure: Wird in brutfreien Zeiten direkt auf die Bienen gesprüht, hat jedoch eine geringere Wirksamkeit als Oxalsäure.

3. Chemische Mittel

Synthetische Akarizide (z. B. Bayvarol, Apivar) sind wirksam, bergen aber das Risiko der Resistenzbildung und können Rückstände im Wachs hinterlassen.

4. Thermische Verfahren

Hyperthermie: Einige Geräte erhitzen die Brut auf eine Temperatur, die Varroamilben tötet, aber den Bienen nicht schadet. Diese Methode ist chemiefrei, aber technisch anspruchsvoll.

5. Natürliche und alternative Methoden

Tolerante Bienenrassen: Die Zucht varroaresistenter Bienen wie die VSH-Biene (Varroa Sensitive Hygiene) ist vielversprechend, aber noch nicht weit verbreitet.

Ätherische Öle: Manche Imker setzen auf Thymol-Präparate (z. B. Apiguard), die die Milbenbelastung reduzieren können.

Fazit

Die beste Varroabehandlung kombiniert verschiedene Methoden im sogenannten „integrierten Bekämpfungskonzept“. Biotechnische Maßnahmen sollten stets die Basis sein, ergänzt durch organische Säuren oder andere Methoden je nach Jahreszeit. Eine regelmäßige Kontrolle des Befalls ist unerlässlich, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen und die Gesundheit der Bienenvölker langfristig zu sichern.