Achtung! Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Bezüglich Ihrer potentieller gesundheitlicher Beschwerden werden keine Heilversprechen vermittelt. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen einen Arzt oder Apotheker. Die wenigsten trinken ihren Tee ungesüßt und die Frage “Zucker oder Honig?” kann unter Umständen ebenso polarisieren wie die Frage nach Kaffee oder Tee.
Das Honig durchaus gesund ist haben wir in dem Artikel “Honig wirkt antibakteriell” bereits erläutert. Trotzdem hält sich hartnäckig das Gerücht, Honig im Tee wäre giftig, ja sogar krebserregend. Was es damit auf sich hat und wie Tee mit Honig am besten genossen werden kann, darauf wollen wir in diesem Bericht eingehen.
Ist Honig im Tee giftig?
Honig im Tee ist generell nicht giftig. Problematisch kann jedoch die Temperatur werden. Ab 40 °C wirken die wertvollen Enzyme nicht mehr. Übrigens wird konventioneller Honig oft schon beim Abfüllen auf 70 °C erhitzt um den Vorgang zu erleichtern. Wer auf die gesundheitlichen Wirkungen von Honig bedacht ist, sollte also unbedingt einen Bio-Honig in Rohkostqualität kaufen. Für das Gerücht ist eine Substanz namens HMF verantwortlich. Die Abkürzung steht für Hydroxymethylfurfural. Dieser Stoff befindet sich zu jedem Zeitpunkt in geringer Menge in Honig.
Der Gehalt steigt jedoch bei Temperaturen über 40 °C stark an. Derzeit wird vor allem in den USA viel in Bezug auf HMF geforscht. Eine potentielle Giftigkeit konnte bis heute jedoch nicht abschließend bestätigt werden. Während der Schwangerschaft stellt der Verzehr von Honig übrigens keine Gefahr da. Allerdings kann das Bakterium Clostridium botulinum in seltenen Fällen enthalten sein. Dies stellt für Babys eine Gefahr, weshalb Kleinkinder unter einem Jahr generell keinen Honig verzehren dürfen.
Honig als Zuckerersatz
Auch wenn gerade bei ostfriesischen Tee-Zeremonien der Tee mit dicken Candis-Klumpen ohne Rühren von herb nach süß getrunken wird, wissen wir alle: Zucker ist ungesund. Er macht dick, sorgt für schlechte Zähne, kann Diabetes verursachen. Trotzdem stellt sich die Frage den einfach ungesüßt zu trinken für die meisten Teetrinker nicht. Kann Honig eine gesunde Alternative sein?
Betrachten wir den Aufbau der beiden Süßungsmittel fallen zunächst die Gemeinsamkeiten auf. Zucker, also Saccharose, setzt sich zu gleichen Teilen aus zwei Einfachzuckern (Glukose und Fruktose) zusammen. Deshalb spricht man hier auch von einem Disaccharid. Während dies die einzigen Bestandteile unseres Haushaltszuckers sind, enthält Honig jedoch zu ca. 20 Prozent Wasser und viele Mineralstoffe und Vitamine. Des Weiteren ist der Fruktosegehalt in Honig höher. Die enthaltenen Kalorien pro 100 Gramm schauen wie folgt aus:
- Zucker 380 Kilokalorien
- Honig: 304 Kilokalorien
Hinzu kommt, dass Honig auf Grund des höheren Fruktosegehalts süßer schmeckt und daher in der Regel weniger verwendet wird. Ob Honig als gesunder Zuckerersatz bezeichnet werden kann hängt vor allem von der Verzehrten Menge und seiner Qualität ab. Bei der Kalorienzahl wird jedoch schnell deutlich, dass auch Honig während einer Diät zum Abnehmen Tabu sein sollte.
Welcher Tee mit Honig?
Kenner wissen bereits: Es gibt Honig von unterschiedlichen Pflanzen, mit unterschiedlichem Geschmack. Generell sollte jeder hier seinen Lieblingshonig finden und zusammen mit einem favorisierten Tee genießen. Trotzdem gibt es einige Kombinationen, die besonders gut zusammen passen. Rooibos-Tee und Sommerblütenhonig ist zum Beispiel so eine Kombination.
Gerade bei entzündlichen Beschwerden wie zum Erkältungen und Halsschmerzen kann Tee mit Honig besonders gut eingesetzt werden. Der Honig wirkt antibakteriell und sekundäre Pflanzenstoffe wie sie zum Beispiel in Salbei enthalten sind, können den Heilungsprozess fördern. Neben Salbei gibt es viele andere Kräuter, die zu einem leckeren Tee mit Honig aufgegossen werden können. Besonders gut können sich bei unterschiedlichen Beschwerden folgende Pflanzen eignen:
- Fenchel
- Ingwer
- Salbei
- Zimt
- Minze
- Thymian
- Pfefferminz
Die obigen haben den Vorteil, dass sie in Kombination mit Honig nicht nur antibakteriell wirken sondern ebenso geschmacklich etwas zu bieten haben.
Fazit
Das Honig im Tee giftig sein soll ist lange nicht bewiesen. Wie gesund das Getränk ist, hängt jedoch von der Temperatur ab, bei der der Honig in den Tee gekommen ist. Über 40 °C werden wichtige Inhaltsstoffe durch die Hitze zerstört.
Auf Grund des geringeren Kaloriengehalts und der Inhaltsstoffe kann gesagt werden, dass Honig die besser Alternative zu Zucker ist. Zum Abnehmen ist er natürlich trotzdem nicht geeignet. In Kombination mit verschiedenen Heilkräutern kann Tee mit Honig gegen unterschiedlichste Beschwerden verwendet werden. Bei ernsthaften Erkrankungen ist natürlich immer ein Arzt aufzusuchen.