Wachsmotten bekämpfen – Tipps für Imker und Haushalte

Die Wachsmotte (Galleria mellonella und Achroia grisella) ist ein gefürchteter Schädling, der vor allem in der Imkerei großen Schaden anrichten kann. Ihre Larven ernähren sich von Bienenwachs, Honigresten, Pollen und sogar Larvenhäutchen der Bienen. Dies zerstört die Wabenstruktur und gefährdet die Bienenvölker. Doch auch außerhalb der Imkerei können Wachsmotten in Lagerstätten mit Honigwaben oder Wachs zu Problemen führen.

Wie können Wachsmotten effektiv bekämpft werden? Hier sind die besten Methoden und Tipps, um sie nachhaltig loszuwerden:


1. Vorbeugung: Der beste Schutz gegen Wachsmotten

Die beste Waffe gegen Wachsmotten ist Prävention. Dazu gehört:

  • Reinigung: Halten Sie den Bienenstand und Lagerräume sauber. Entfernen Sie Wachsreste, Honigreste und tote Bienen regelmäßig.
  • Wabenhygiene: Schwache Bienenvölker und veraltete Waben sollten entfernt werden, da sie ein beliebter Nistplatz für Wachsmotten sind. Alte Waben können eingeschmolzen und das Wachs aufgearbeitet werden.
  • Kühle Lagerung: Lagern Sie leere Waben an einem kühlen und trockenen Ort. Wachsmotten bevorzugen warme Temperaturen (über 10 °C). Eine Lagerung bei Temperaturen unter 5 °C verhindert ihre Entwicklung.

2. Physikalische Maßnahmen

Wenn sich Wachsmotten bereits angesiedelt haben, können physikalische Methoden helfen:

  • Tiefkühlen: Lagern Sie befallene Waben oder Materialien für mindestens 48 Stunden bei -18 °C. Dies tötet die Eier, Larven und adulten Motten ab.
  • Erhitzen: Bei Temperaturen von etwa 49 °C für 24 Stunden werden Wachsmotten ebenfalls abgetötet. Achten Sie jedoch darauf, die Waben nicht zu beschädigen.
  • Licht und Luftzirkulation: Wachsmotten meiden helle und gut belüftete Räume. Lagern Sie Ihre Materialien in offenen, lichtdurchfluteten Bereichen, wenn möglich.

3. Biologische Bekämpfungsmethoden

Biologische Methoden bieten eine umweltfreundliche Alternative zur Schädlingsbekämpfung:

  • Raubmilben: Raubmilben der Art Stratiolaelaps scimitus ernähren sich von Wachsmottenlarven und können in Lagerbereichen eingesetzt werden.
  • Nützlinge: Die Larven der Schlupfwespe (Trichogramma) parasitieren die Eier der Wachsmotte und verhindern so deren Entwicklung.

4. Chemische Maßnahmen

In der Imkerei ist der Einsatz von chemischen Mitteln zur Wachsmottenbekämpfung streng geregelt, da Rückstände in Honig oder Wachs unerwünscht sind. In Lagerräumen können jedoch zugelassene Mittel verwendet werden:

  • Essigsäure: Essigdämpfe sind effektiv gegen Wachsmotten. Stellen Sie in einem gut abgedichteten Raum Behälter mit Essigsäure auf. Achten Sie auf Sicherheitsvorkehrungen, da Essigsäure reizend ist.
  • Schwefelstreifen: Diese können zum Ausräuchern von Wachsmotten eingesetzt werden. Der Raum sollte danach gründlich gelüftet werden.

Achtung: Vermeiden Sie den Einsatz von Pestiziden oder anderen chemischen Mitteln direkt in Bienenvölkern. Dies gefährdet die Bienen und den Honig.


5. Natürliche Hausmittel

Auch einige natürliche Hausmittel können helfen, Wachsmotten zu vertreiben:

  • Lavendel und Zedernholz: Der Geruch dieser Pflanzen schreckt Wachsmotten ab. Platzieren Sie Lavendelsäckchen oder Zedernholzstücke in der Nähe von Lagerorten.
  • Knoblauch: Knoblauchzehen in den Wabenlagern können ebenfalls Motten fernhalten.

6. Regelmäßige Kontrolle

Kontrollieren Sie Ihre Wabenlager und Bienenvölker regelmäßig auf Anzeichen von Wachsmottenbefall:

  • Eier: Kleine weiße Eier an den Waben oder Rähmchen sind ein Warnsignal.
  • Larven: Die typischen Wachsmottenlarven sind weißlich und bis zu 2 cm lang.
  • Gespinstreste: Ein Befall wird oft durch klebrige Gespinste und Kotkrümel sichtbar.

Fazit

Die Wachsmotte ist ein ernstzunehmender Schädling, der erhebliche Schäden verursachen kann. Mit präventiven Maßnahmen, physikalischen und biologischen Bekämpfungsmethoden können Sie jedoch effektiv gegen sie vorgehen. Eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung sind der Schlüssel, um die Wachsmotte in Schach zu halten und Ihre Bienenvölker sowie Materialien zu schützen.


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